Lou Albert-Lasard Fälschungen: Kunstfälscher begeht nach Geständnis Selbstmord

Lou Albert-Lasard Fälschungen: Kunstfälscher begeht nach Geständnis Selbstmord

Tempelhof-Schöneberg / Trebbin (Brandenburg) – Ein pensionierter 73-jährigen Studienrat und Kunstlehrer aus Schöneberg wurde nach Hinweisen aus dem Kunsthandel verdächtigt Fälschungen im Stile der deutsch-französischen Künstlerin Lou Albert-Lasard (1885-1969) in den Verkehr zu bringen. Am vergangenen Sonntag fand man den Mann leblos in seinem Wagen.

Nachdem das Amtsgericht Tiergarten einen Durchsuchungsbeschluss erlassen hatte, wurde dieser am 12. November 2013 von Beamten des Landeskriminalamtes vollstreckt. Dabei konnten erste Beweise gefunden werden. Der Tatverdacht gegen den Beschuldigten erhärtete sich. Der Verdächtige legte dann am 14. November ein umfassendes Geständnis ab und räumte bei seiner Vernehmung ein, dass er bereits seit etwa 2003 Fälschungen im Stile von Lou Albert-Lasard hergestellt und weiterverkauft habe.

Nachlassstempel

Nachlassstempel

Die Polizei geht davon aus, dass der Tatverdächtige rund 100 Fälschungen – Aquarelle/Gouachen und handcolorierte Lithografien – in Umlauf brachte. Alle stammen vorgeblich von der Künstlerin Lou Albert-Lasard in den 1920er Jahren. Die Arbeiten zeigen Motive des Berliner Stadtlebens aus den zwanziger Jahren. Gegenüber Käufern gab der Fälscher tatsachenwidrig an, dass die Werke aus dem Nachlass der Künstlerin kämen, und kennzeichnete diese mit einem Nachlassstempel. Der Stempel wurde im Rahmen der Ermittlungen aufgefunden.

Nur einen Tag nach seinem Geständnis meldete die Ehefrau des Tatverdächtigen ihren Mann bei der Polizei als vermisst. Er wurde dann am vergangenen Sonntag in einem Waldstück bei Trebbin (Brandenburg) leblos in seinem Fahrzeug aufgefunden. Die Umstände der Auffindung deuten auf einen Suizid hin. Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen dauern an.

Nun sucht das Fachkommissariat für Kunstdelikte weitere Käufer der genannten Fälschungen, die mit dem Nachlassstempel versehen sind. Die Betroffenen werden gebeten, sich mit der Dienststelle im Tempelhofer Damm 12 in Tempelhof unter der Telefonnummer (030) 4664 – 945 400 oder einer anderen Dienststelle in Verbindung zu setzen.

Fotos (2): Berliner Polizei