Elfriede Jelineks “er nicht als er” im Deutschen Theater

Elfriede Jelineks “er nicht als er” im Deutschen Theater

Das Deutsche Theater inszeniert dieses 1998 erschienene Drama der östereischischen Nobelpreisträgerin Elfride Jelinek, welches sich durch die Figuren Jelinek und dem Schriftsteller Robert Walser mit der Beziehung von Sprache und Identität auseinandersetzt.

Der Schweizer Dichter Robert Walser, der die letzten 30 Jahre seines Lebens, dem Wahnsinn nahe, in einer Anstalt lebte und lieber spazieren ging, als für die Öffentlichkeit zu schreiben, ist einer von Elfriede Jelineks Wahlverwandten. Eine Hommage an Walser ist dieses Theaterstück, in dem sie und er, die Autorin und der Dichter, einander befragen. Ihre Begegnung ist nicht biographisch, sondern existentiell, poetisch. Bis zum Äußersten wird der Versuch getrieben, die Grenzen zwischen Wahrgenommenem und zur Sprache gebrachtem aufzuheben und schreibend eine Verbindung mit der Welt einzugehen. Aber kann man überhaupt Identität durch Sprache gewinnen? Ist man selbst nicht gerade dann besonders da, wenn es einem die Sprache verschlägt, wenn man außer sich ist? Ausgehend von den beiden Autorenfiguren Jelinek und Walser suchen jetzt drei Personen in einem vielstimmigen Gespräch der Selbstbefragung, nach der Position des Ichs in der Realität. Angetrieben von der Lust am intensiven, unmittelbaren Leben und einer diffusen Sehnsucht nach Vertrautheit begeben sie sich dafür an unbehauste Orte, beschreiten abseitige Wege und Zonen der Ungewissheit.

Die Premiere findet am 10. Mai 2012 um 20 Uhr statt.

Regie: Felicitas Brucker
Bühne: Steffi Wurster
Kostüme: Sophie Klenk-Wulff
Dramaturgie: Malin Nagel
Besetzung: Elias Arens, Myriam Schröder, Almut Zilcher

Serviceinfo

Termine: 10./20./27. Mai 2012, 17. Juni 2012
Ort: Deutsches Theater Berlin, Schumannstraße 13a, 10117 Berlin
Preise: 6-45 Euro
Karten: 030/284 41 225