Die Loveparade ist tot – Es lebe die Loveparade

Wer glaubt die Sache mit der Loveparade hat sich erledigt, der irrt. Kaum einen Monat nach der Katastrophe in Duisburg wird schon wieder fleißig darüber diskutiert, ob man mit einer Neuauflage der Loveparade auf die Straßen gehen soll. Diesmal wieder in der Ursprungsstadt Berlin.

Hatte nicht der Veranstalter Rainer Schaller den endgültigen Tod des Technoumzugs erklärt? Da waren die 21 Toten noch allgegenwärtig. Scheinbar leben wir in einer schnelllebigen Zeit und der Blick gehört nach vorn gerichtet.

Verantwortlich für den gerade auflodernden Disput ist der DJ Tom Novy. Der hatte in einem Beitrag des Musik-Magazins Rolling Stone Politiker aufgefordert, die Parade wieder nach Berlin zu holen. Seiner Meinung nach könnten so die “Ideale der ersten Stunde” wiederbelebt werden. Außerdem wäre dies der beste Weg die Toten und Verletzten von Duisburg zu ehren.

Nach Informationen des Tagesspiegel sieht auch die die Tourismus Marketing GmbH in der Wiederbelebung der Großveranstaltung positive Impulse für den Tourismus in der Hauptstadt.

Und eben darin liegt das Problem. Die eigentlichen Ideale der Loveparade sind eben nicht kommerzieller Natur und sollen nicht als Marketinginstrumentarium dienen. Dieser Meinung sind auch die Gegner der Wiederbelebung. Dazu gehört auch der Gründer Dr. Motte. Der kritisierte die inhaltliche Leere künftiger Paraden.

Egal welche Botschaft die Loveparade je überbringen sollte und wer wie viel Geld daran verdient. Egal auch ob eine oder zwei Millionen Fans dem Zug folgen. Wer möchte sich freiwillig für den nächsten Totentanz verantworten?

Kommentare

Es gibt zurzeit 1 Kommentar/e zu dem Beitrag.

  1. Am 29.Aug 2010 schrieb Dennis:

    Hallo,

    ich halte es für vermessen, dass ein gescheiterter Veranstalter Rainer Schaller über Millionen von Loveparade Fans hinweg den endgültigen Tod des Technoumzugs erklärt. Er sollte reumütig eingestehen, daß er der falsche Veranstalter für dieses Event war und das Zepter an jemanden abgeben, der das besser kann.

    Für den nächsten Totentanz die Verantwortung übernehmen, halte ich ebenfalls für eine anmaßende Formulierung. Im Ruhrgebiet finden fast jede Woche Veranstaltungen statt, zu denen Millionenpublikum erscheint und hunderte von fähigen Veranstaltern wäre sowas nicht passiert.

    Dass die Loveparade scheitern musste, erkennt man sofort, wenn man mal massstabsgerechte Karten vom Berliner Tiergarten und dem Duisburger Güterbahnhof vergleicht. Ebenso wird jedem Fussballfan sofort klar, dass der Tunnel für sechzigtausend Fussballfans ausreichen würde, aber nicht für zehn mal so viele Loveparade Besucher, auch nicht für vier Mal so viele. Schon gar nicht für zwanzig Mal so viele.

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