Fluglärmkommission: Das will der Flughafenchef künftig gegen den Lärm tun

Fluglärmkommission: Das will der Flughafenchef künftig gegen den Lärm tun

Auf der Sitzung der Fluglärmkommission, die am Montag stattfand hat Flughafenchef Prof. Dr. Rainer Schwarz Ansatzpunkte vorgestellt, den Fluglärm rund um den Flughafen Berlin Brandenburg weiter zu verringern.

Grundsätzlich geht Schwarz davon aus, dass die Lärmbilanz für Berlin und Brandenburg positiv ausfällt, wenn im Juni der Krach in Schönefeld gebündelt wird. Dennoch will mann daran arbeiten, die Lärmbelastung rund um den Flughafen Berlin Brandenburg weiter zu minimieren.

Dazu wurden am Montag folgenden Vorschläge gemacht:

Optimierungen im künftigen Flughafenbetrieb

„Wir werden nun die Studie zur Realisierbarkeit des Münchener Modells für die Ostabflüge vorantreiben und finanzieren“, sagte Schwarz in der Flug-lärmkommission. „Zudem müssen wir überlegen, ob es nicht sinnvoll ist, am Wochenende die Tegeler Regelung auf den neuen Flughafen zu übertragen und den Flugzeugen Streckenfreigaben erst ab einer Höhe von 7.000 Fuß zu erteilen. Ich halte es auch für möglich, dass verfrühte und verspätete Flüge zwischen 23.30 h abends und 5.30 h morgens nur auf einer Start- und Landebahn abgewickelt werden.“

Schallschutzprogramm soll intensiviert werden

Schwarz kündigte darüber hinaus an, das Schallschutzprogramm zu intensivieren. „Uns liegen derzeit 15.000 vollständige und damit bearbeitbare Anträge vor“, sagte Schwarz. „12.000 Anwohner haben ihre Kostenerstat-tungsvereinbarung bereits erhalten und können sich den Schallschutz ein-bauen lassen. Die restlichen 3.000 Vereinbarungen werden wir in den kommenden Wochen verschicken. Zudem werden wir in den nächsten Monaten stärker auf die Nachbarn zugehen und offene Fragen besprechen.“ Insgesamt haben rund 25.500 Flughafenanwohner Anspruch auf Schall-schutz.

Die Flughafen Berlin Brandenburg GmbH will die Schallschutz- und Entschädigungsgebiete nun auf Basis der endgültigen Flugrouten noch einmal überprüfen. „Dabei kann es durchaus noch zu kleineren Veränderungen kommen“, sagte Schwarz. „Auf Basis der Vorschläge der Flugsicherung vom 4.7.2011 haben wir wie bereits gemeldet rund 150 neue Anspruchsberechtigte in Dahlewitz ermittelt. Wir haben sie kontaktiert und am vergange-nen Donnerstag vor Ort informiert. Wir werden in den nächsten Wochen weiter das Gespräch mit den Anwohnern suchen, um zu beraten, wie sie möglichst unbürokratisch und schnell Schallschutz einbauen lassen können.“

Dichtes Netz an Messstellen

Gemäß der rechtlichen Vorgaben betreibt der Flughafen Berlin Brandenburg rund um den Airport ein dichtes Netz aus Fluglärm-Messstellen. Durch die Fluglärmüberwachung sollen vereinzelte laute Flugzeuge oder abweichende Flugstrecken eindeutig identifiziert werden. Flughafenchef Schwarz kündigte heute in der Sitzung der Fluglärmkommission an: „Wir werden die Zahl der Fluglärm-Messstellen bis zur Inbetriebnahme des BER am 3.6.2012 freiwillig erhöhen. Die neuen Standorte sind unter anderem in Kienitzberg, Waltersdorf und im Süden von Blankenfelde. Auf diese Weise berücksichtigen wir bei der Fluglärmüberwachung sogleich die endgültigen Flugrouten.“

Auch nach der Flughafeneröffnung soll das Messstellen-Netz weiter verdichtet werden. Gleichzeitig bleibt die mobile Fluglärm-Messstelle des Flughafens Berlin Brandenburg in den Umlandgemeinden im Einsatz. Seit der Inbetriebnahme im August 2010 wurde der Fluglärm unter anderem in Ludwigsfelde, Werder, Erkner und Friedrichshagen gemessen.