Schwarzfahren wird teurer

Schwarzfahren wird teurer

Berlin – Ab 1. Juli müssen Fahrgäste von Bahn und Bus, die ohne gültigen
Fahrausweis unterwegs sind, mit einer höheren Strafe rechnen. Wie die BVG mitteilte, steigt das erhöhte Beförderungsentgelt bundesweit von 40 auf 60 Euro.

Die neue Verordnung wurde vom Bundesverkehrsministerium erlassen und vom Bundesrat bestätigt. Laut BVG ist dies die erste Anhebung seit zwölf Jahren. Der Betrag von 60 Euro bewegt sich im europaweiten Vergleich im Mittelfeld. In Belgien sind 200 Euro und in Frankreich bis zu 180 Euro fällig.

Die Vorstandsvorsitzende und Vorstand Betrieb der BVG, Dr. Sigrid Nikutta, erklärte: „An allen Tagen der Woche und rund um die Uhr sichern unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Berlins hervorragenden öffentlichen Nahverkehr. Diese Leistung verdient den Respekt nicht durch ´Schwarzfahren` erschlichen zu werden.“

In den letzten Jahren wurde die Kontrolldichte erhöht. Grundsätzlich wird an sieben Tagen in der Woche während der gesamten Betriebszeit und im gesamten Streckennetz
kontrolliert. Laut BVG hängt die die Häufigkeit der Kontrollen auch davon ab, wo
Schwerpunkte mit höheren Feststellungsquoten erkennbar sind. So wurden im Jahr 2014 bei der S-Bahn rund 7,9 Millionen Fahrausweisprüfungen durchgeführt. Bei der BVG waren es 5,3 Millionen. Die Beanstandungsquote betrug bei der S-Bahn 4,2 Prozent und bei der BVG 7 Prozent.

Das erhöhte Beförderungsentgelt kann auch weiterhin im Nachgang auf sieben
Euro reduziert werden. Dazu muss der Fahrgast innerhalb von sieben Tagen
nachweisen, dass er zum Zeitpunkt der Kontrolle im Besitz eines gültigen
Fahrausweises war, diesen aber nicht dabei hatte.

Wenn Fahrgäste manipulierte oder gefälschte Fahrausweise vorlegen beziehungsweise zum dritten Mal erwischt werden, erstatten die Verkehrsunternehmen Strafanzeige. In diesen Zusammenhang wiesen die Verkehrsunternehmen nochmals darauf hin, dass Fahrausweise nur an autorisierten Verkaufsstellen und Fahrausweisautomaten erworben werden dürfen.