GESICHTER DER RENAISSANCE – Großer Andrang sorgt für Ticketengpässe

GESICHTER DER RENAISSANCE – Großer Andrang sorgt für Ticketengpässe

Die von der Gemäldegalerie – Staatliche Museen zu Berlin und des Metropolitan Museum of Art, New York, veranstaltete Ausstellung GESICHTER DER RENAISSANCE –Meisterwerke italienischer Portrait-Kunst, welche vom 25. August 2011 bis 20. November 2011 im Bode-Museum stattfindet, entwickelt sich zu einem enormen Publikumsrenner. Die Kehrseite des Erfolgs ist jedoch der Mangel an Tickets, die immer schwerer erhältlich sind.

Zwischenzeitlich wurden die Öffnungszeiten verlängert. Schon ab Samstag ist die Austellung bis 22.00 Uhr geöffnet. Später können Besucher die Werke dann von Do – So, also an vier Tagen in der Woche, bis 22.00 Uhr bewundern.

Andrea d'Assisi

Andrea d'Assisi

Derzeitig ist es nur sehr schwer möglich, am Schalter oder über das Online-Portal an Tickets für die begehrte Ausstellung zu gelangen. An den Schaltern bilden sich täglich lange Schlangen. Da die Ausstellung jeweils nur 300 Besucher aufnehmen kann, kommt es immer wieder vor, das die Karten für den Tag ausverkauft sind, noch bevor man den Schalter erreicht. Auch über das Online-Portal hat man dieser Tage wenig Glück. Dort erhalten Interessenten nur die Nachricht, dass der Server wegen des großen Andrangs überlastet ist. Das dürfte sich in nächster Zeit kaum bessern, denn schon am 19. Dezember soll die Ausstellung im Metropolitan Museum of Art in New York gezeigt werden. Das verhindert, dass die Ausstellung in Berlin verlängert wird. Was wiederum den Besucheransturm verstärken könnte.

Übrigens Leute die ein Ticket erwischt haben, können mehr als 150 Hauptwerke – Gemälde, Zeichnungen, Medaillen und Büsten – bewundern. Zu den über 50 Leihgebern zählen auch die Florentiner Uffizien, der Louvre, Paris und die National Gallery, London.

Unter den Highlights der Ausstellung ist Leonardo da Vincis „Dame mit dem Hermelin“ aus der Sammlung Czartoryski, Krakau zu sehen. Die Ausstellung soll die Inszenierungen von Aussehen und Persönlichkeit des Menschen verdeutlichen. Darstellungen weiblicher Schönheit sowie Bildnisse der Feldherrn, Fürsten und Humanisten ermöglichen einen faszinierenden Einblick in die Epoche der Frührenaissance.

Leonardo da Vinci Dame mit dem Hermelin

Dame mit dem Hermelin

Im Mittelpunkt der Ausstellung steht das italienische Portrait der Renaissance. Die italienische Portrait-Kunst entstand unter dem Einfluss antiker Vorbilder. Anhand von herausragenden und sensationellen Hauptwerken – Gemälden, Skulpturen, Medaillen und Zeichnungen – wird die Geschichte der Portrait-Kunst von Pisanello bis hin zu Verrocchio, Botticelli, Bellini und Leonardo erzählt. Die Kunst an den italienischen Höfen wird ebenso thematisiert wie die Entwicklung des Bildnisses in Florenz und Venedig.

Ein eigenes Architektur- und Beleuchtungskonzept der Ausstellung gestattet eine individuelle Inszenierung aller Exponate. Um dies einem großen Publikum vor Augen zu führen sind die Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz und das Metropolitan Museum of Art, New York, eine intensive Zusammenarbeit
eingegangen. Meisterwerke aus New York und die reichen Bestände der Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin – Gemäldegalerie, Skulpturensammlung, Kupferstichkabinett und Münzkabinett – ermöglichen im Bode- Museum einen bisher nie dagewesenen Einblick in diese Epoche, der erstmals alle Medien des italienischen Portraits der Renaissance – Medaillen, Zeichnungen, Skulpturen und Tafelbilder – umfasst.

Bei der Auswahl der Exponate stand die Idee im Mittelpunkt, die vorherrschenden Konventionen und entscheidenden Neuerungen einer mehr als acht Jahrzehnte umfassenden Zeitspanne herauszustellen. Vor dem Hintergrund der geografischen, politischen und kulturellen Komplexität Italiens im 15. Jahrhundert wurde die Ausstellung in drei klar umrissene thematische Sektionen gegliedert. Den Ausgangspunkt bildet Florenz, da hier das autonome Portrait erstmals in großer Dichte auftritt. Dann richtet sich der Blick auf die Höfe von Ferrara, Mantua, Bologna, Mailand, Urbino, Neapel und des päpstlichen Rom. Der Kreis schließt sich in Venedig, wo sich eine Portraittradition erst erstaunlich spät innerhalb des Jahrhunderts etablierte.


Service-Infos

GESICHTER DER RENAISSANCE –
Meisterwerke italienischer Portrait-Kunst
Ausstellung vom 25. August 2011 bis zum 20. November 2011
Bode-Museum, Obergeschoss
Öffnungszeiten: Fr – Mi 10 – 18 Uhr, Do 10 – 22 Uhr
Service und Tickets www.smb.museum/gesichter

Foto Titel, oben: Andrea d’Assisi Bildnis eines Knaben, um 1495/1500 Dresden, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister © Gemäldegalerie Dresden

Foto unten: Leonardo da Vinci Dame mit dem Hermelin (Portrait der Cecilia Gallerani), 1489/90 Krakau, Besitz der Prinz Czartoryski Stiftung, im Nationalmuseum Krakau © bpk / Scala